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Child Aid Papua - High School zertifiziert

Covid-19 in Raja Ampat:

In Europa werden in diesen Wochen fortlaufend Lockerungen im Zuge der Corona-Krise bekanntgegeben. Hier in Indonesien und vor allem in West Papua sind wir von Lockerungen und vom Höhepunkt der Krise leider immer noch weit entfernt. Mittlerweile sind in Waisai, der nächstgelegenen Stadt in Raja Ampat, bereits 40 positive Corona-Fälle bekannt. Wie hoch die Dunkelziffer in der Region ist, können wir nur vermuten, da so gut wie gar nicht getestet wird und die medizinische Grundversorgung in der Region nicht gewährleistet ist. Die Schulen im ganzen Land bleiben nach wie vor geschlossen.


Eine unserer wichtigen Aufgabe vor Ort besteht weiterhin in der Lebensmittelbeschaffung für unsere Schule und die Einheimischen. Einmal in der Woche fährt unser Boot mit einer Sondergenehmigung nach Waisai um die nötigsten Nahrungsmittel einzukaufen. Unsere Bestellung wird in Waisai durch eine Kontaktperson eingekauft und direkt an den Hafen gebracht. Dadurch muss unsere Bootscrew nicht in die Stadt gehen und die Gefahr einer Ansteckung kann auf diese Weise stark vermindert werden. So tun wir unser Möglichstes, um eine Verbreitung des Virus auf unserer Heimatinsel Gam zu verhindern.


Für unser Bildungs- und Umweltzentrum bedeutet dies, dass wir weiterhin nur das Homeschooling für einige Schüler anbieten können. Der offizielle Unterricht, sowie sämtliche Umweltlektionen werden vermutlich erst im neuen Schuljahr Ende Juli wieder aufgenommen werden können. Gesundheitlich geht es dem gesamten Team gut und wir verbringen die Tage mit dem Home School-Unterrichten, Vorbereitungen auf bevorstehende Projekte und der Vorbereitung auf das neue Schuljahr. Ebenfalls wird die Zeit genutzt, um anstehende Unterhaltsarbeiten zu erledigen.


High School

Es gibt aber auch ganz tolle Neuigkeiten. Zu Beginn des Jahres erhielten wir die Bewilligung der Schulbehörde von West Papua, um in unserem Bildungs- und Umweltzentrum eine Senior High School betreiben zu dürfen. Somit sind wir nun zertifiziert, Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahre zu unterrichten. Der Stundenplan umfasst alle nötigen Unterrichtsfächer, damit die Studenten den offiziellen Schulabschluss des Bildungsdepartements erhalten können. Wir starten im kommenden August mit zwei Studenten, welche bereits seit Anbeginn in unserem Bildungs- und Umweltzentrum zur Schule gehen. Mit dieser Kleinklasse können wir Erfahrungen sammeln und unser Team kann die bestehenden Schulklassen weiterhin betreiben, ohne dass viele Änderungen vorgenommen werden müssen.


Unser Ziel ist es, den Jugendlichen unserer High School eine, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Ausbildung zu ermöglichen. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist vor allem auch das Sammeln von praktischen Erfahrungen. Dank eines optimalen Netzwerks in der Region haben die Studenten die Möglichkeit, Praktika in Resorts, Tauchzentren und andern Tourismusanbietern zu absolvieren. Somit können unsere Studenten das Gelernte in der Praxis anwenden und zugleich weitere, wertvolle Erfahrungen sammeln. Dies ist eine optimale Vorbereitung für ihr späteres Leben in der Region Raja Ampat.


Für das Schuljahr 2021-2022 werden wir unser Angebot zusätzlich um eine Junior-High-School Klasse für 13 bis 16 Jahre alte Kinder und Jugendliche erweitern.


Gartenprojekt

Dank der Zusammenarbeit mit einer holländischen Stiftung, konnte im Januar 2020 ein Gartenprojekt in Sawinggrai gestartet werden. Ziel ist es, den Einheimischen den Zugang zu gesundem Essen zu ermöglichen und einer Nahrungsmittelknappheit vorzubeugen. In den ersten Wochen des Projektes durften die Einheimischen auf die fachmännische Unterstützung von zwei Permakultur-Spezialisten zählen, welche das Konzept ausgearbeitet und die Inselbewohner geschult haben. Auf ca. 2400m2 wurde angepflanzt, was in dieser Klimaregion sinnvoll ist. Das grösste Problem dieses Projekts sind die langanhaltenden Dürrezeiten, welche in Raja Ampat häufig vorkommen. Mit Hilfe von Wassertanks und andern Wasserauffangstationen kann diesem Problem ein wenig entgegengewirkt werden. Dennoch hoffen wir auf genügend Regen, damit die Ernte gut ausfällt und die Leute das nötige Vertrauen in das Projekt erhalten. Die Stiftung finanziert Löhne und Anschaffung für zwei Jahre. Danach soll der Garten finanziell selbsttragend sein, indem die geernteten Produkte an Resorts, Homestays sowie an die Familien in den umliegenden Dörfern verkauft werden. Das Projekt wird durch einen Einheimischen aus Sawinggrai geleitet und ermöglicht 3-5 Personen ein regelmässiges, nachhaltiges Einkommen.

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