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Die Umweltschule in West-Papua ist eröffnet


Raja Ampat ist das Kronjuwel im Korallen-Dreieck und das Epizentrum der globalen biologischen Vielfalt der Meere. Der rasant wachsende Tourismus bedeutet eine grosse Herausforderung für die Region, in welcher Bildung, Umweltschutz und Infrastruktur grosse Problemfelder darstellen.


Mit grosser Freude darf der Verein Child Aid Papua verkünden, dass das neu gebaute Bildungs- und Umweltzentrum am 3. August 2019 eröffnet wurde. Der Verein, welcher sich für ein besseres Leben der Kinder und Jugendlichen in den abgelegenen Provinzen von West-Papua, Indonesien, einsetzt, ist der Ansicht, dass jedes Kind ein Recht auf Bildung und damit bessere Perspektiven im Leben hat. Der Verein sieht darin ebenfalls den Schlüssel zu einem nachhaltigen Umweltschutz.


Das Bildungs- und Umweltzentrum ist der einzige Ort in der Region, an welchem sich die ortsansässigen Kinder Wissen über ihre Natur aneignen können. Die Umweltschule, wohl das erste zweistöckige Gebäude in dieser Region, verfügt neben einem grossräumigen Klassenzimmer im Erdgeschoss über eine Bibliothek und ein kleines Labor im Obergeschoss. Nebst dem klassischen Schulunterricht werden vor allem Englisch und Meereswissenschaft unterrichtet und entsprechende Projekte mit der einheimischen Bevölkerung realisiert. Der Verein verfügt zurzeit über 3 Lehrpersonen, ist jedoch bestrebt, weitere lokale Lehrkräfte zu finden und entsprechend auszubilden. Im Bildungs- und Umweltzentrum kommen täglich Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Dörfern in den Genuss, ihren Wissensdurst zu stillen. Die Kinder aus den umliegenden Dörfern werden mit dem Boot abgeholt, da der Landweg durch den dichten Urwald nicht möglich ist.


Die Bauzeit – eine grosse Herausforderung

Am 4. Februar 2019, also ziemlich genau vor einem halben Jahr, wurde der erste Holzpfahl ins Meer gesetzt. Weitere 200 Pfähle mussten dann mühsam von Hand in den Boden „geschaukelt“ werden, damit die Schule rund 1,5 Meter hoch über dem Meeresspiegel aufgebaut werden konnte. Der Bau bedeutete in verschiedener Hinsicht eine grosse Herausforderung. So musste zum Beispiel das Holz in der nächstgelegenen Stadt zugeschnitten und praktisch sämtliches weiteres Material auch dort organisiert werden. Zwischen der Stadt Sorong und dem Dorf Sawinggrai liegen 100km indopazifischer Ozean. Insgesamt acht vollbeladene Schiffe fuhren mit dem benötigten Material während den letzten sechs Monaten ins Dorf. Die Arbeitszeiten vor Ort richteten sich nach dem Wellengang, den Gezeiten und der Witterung. Eine lange Trockenzeit und dem damit verbundenem Trinkwasserproblem erschwerte das Voranschreiten des Baus zusätzlich. Trotz diesen Herausforderungen war es dem Team vor Ort möglich, das Bildungs- und Umweltzentrum innert genau sechs Monaten komplett eingerichtet fertigzustellen. Diese, für die Gegend schier unglaublich kurze Bauzeit war möglich, weil Jonas Müller die Fortschritte vor Ort ständig beobachtete und kontrollierte. Das Beschaffen des Materials stellte sich als grösste Herausforderung dar, aber auch die Qualität der Arbeit, resp. die Arbeitsmoral der Einheimischen, verbunden mit den nötigen Konsequenzen, war ein ständiges Thema.


In Sachen Nachhaltigkeit ein Vorbild

Als Aushängeschild fūr Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Region von Raja Ampat ist es dem Verein Child Aid Papua sehr wichtig, in vielen Belangen ein Vorbild zu sein. So wurde zum Beispiel der Steg vom Land zum Lernzentrum so gebaut, dass keine Mangroven gefällt werden mussten und jeder Pfahl so gesetzt, dass keine Korallen beschädigt wurden. Mit den Schülerinnen und Schülern wurde sogar bereits ein schuleigener Korallengarten angebaut. Ebenso wurde das Toiletten- und Abfallsystem möglichst umweltfreundlich und nachhaltig geplant und entsprechend gebaut. Wenn irgendwie möglich, wurde einheimisches Baumaterial verwendet. Zudem wird die Umweltschule zu 100% mit Solarenergie versorgt. Die Anlage wird in den nächsten zwei Monaten auf dem Dach montiert.


Grosser Zuspruch aus der Region

Dass der Verein Child Aid Papua sich in der Gegend von Raja Ampat stark etabliert hat und viel Vertrauen der Einheimischen geniesst, zeigte sich an der von rund 300 Personen besuchten Erōffnungsfeier. Nebst den Bildungsverwantortlichen der Region sprach auch der Oberhäuptling des in Raja Ampat heimischen ‚Maya-Tribes‘ an der Feier mit lobenden Worten über das Bildungs- und Umweltzentrum. Ebenso nahmen die Dorfhäuptlinge und Schulleiter der umliegenden Dörfer an der Eröffnungsfeier teil.


Jetzt Mitglied werden

Um die laufenden Projektkosten decken zu können, ist der Verein mit seinen rund 170 Mitgliedern auf weitere Personen angewiesen. Mit einem weiteren Mitgliederzuwachs und zusätzlichen Spenden wird es möglich sein, der steigenden Nachfrage Rechnung zu tragen. Der Vorstand erhofft sich deshalb, dass die Zahl der Mitglieder in den nächsten Monaten weiter ansteigen wird. Die Höhe des Mitgliederbeitrags kann selbst bestimmt werden.

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