Unser Motto der vergangenen Monate... Unsere Auszubildenden haben nicht nur über die Grenzen des eigenen Klassenzimmers hinaus mit anderen Kindern zusammengearbeitet, sondern sich sogar im internationalen Wettbewerb gegen SchülerInnen und Schüler aus aller Welt behauptet. Wie wir dank neuer Internettechnologie und neuer Infrastruktur sonst noch Grenzen (wortwörtlich und im übertragenden Sinne) überschreiten, gibts nachzulesen im Resumé der vergangenen Monate:
Netzwerken mit Kindern aus anderen Regionen Raja Ampats:
Im Rahmen des nationalen Bildungstages in Indonesien haben wir eine andere Schule in Westpapua eingeladen, um den Tag gemeinsam zu feiern. Für unserer Lernenden, die sonst keine grossen Berührungspunkte haben mit den Kindern der anderen Dörfer oder Schulen, war dieser Austausch mit Gleichaltrigen sehr wertvoll und wichtig. Der Tag wurde mit einem sportlichen Anlass abgerundet. Die beiden Schulen haben sich auf dem Volleyballfeld bei strömenden Regen duelliert. Die volleyballbegeisterten Kinder von Child Aid Papua gingen mit tosendem Applaus als Sieger vom Spielfeld. Gejubelt haben aber letztendlich alle, denn es war ein sehr gelungener und erfolgreicher Event.
Zusätzlich haben unsere Auszubildenden im Rahmen des "Empower better education for Papua» selbständig eine Galerie organisiert wo zum Beispiel Umweltthemen auf eigenen erstellten Präsentationen in Englisch an interessierte Touristen vorgestellt wurden. Nebst den zahlreichen Besuchern haben wir auch wieder zwei Schulen von anderen Inseln eingeladen. Dabei wurde diese Plattform genutzt, um die Problemfelder der Ausbildung in Papua zu durchzuleuchten und offen zu diskutieren. Wir sind überzeugt davon, dass nur wenn die Kinder sich selbst in diese Themen aktiv einbringen können und die Herausforderungen erkennen, eine nachhaltig bessere Bildungszukunft für die Kinder Westpapuas erreicht werden kann.
Neues von Natan: Mit frisch-gepressten Fruchtsäften auf die internationale Bildfläche, dank digitalem Marketing:
Von Natan durften wir schon einiges hören, hatte er doch vor zwei Jahren wortwörtlich schon Geschichte geschrieben und damit den ersten Platz abgeräumt bei einem nationalen Schreibcontest. Im Weiteren fand sich Natan’s eigen gegründetes Saftbusiness bei uns schon in den Schlagzeilen: Mit dem Verkauf von frisch gepressten Fruchtsäften an durstige Touristen hat er sich nämlich seinen ersten eigenen Laptop finanziert. Genau damit ist er erneut in einem Wettbewerb angetreten. Nur hat er sich dieses Mal gleich aufs internationale Parkett gewagt, aber auch da auf ganzer Linie begeistert und überzeugt. Via Webvortrag hat er seine zuvor schriftlich eingereichte Arbeit zu digitalem Marketing für sein «Juice Business» präsentiert und Konkurrenten aus Vietnam, Südkorea und auch den USA in den Schatten gestellt. Herzlichen Glückwunsch zum 2. Rang Natan! Wir sind sehr stolz auf diese inspirierende Leistung.
Ein bisschen Elon Musk in Sawinggrai
Die Meinungen über den Tesla Firmengründer mögen kontrovers sein, aber er hat unser Leben in den vergangenen Monaten doch einiges einfacher gestaltet. Mit seinem Satelliten Internetangebot Starlink haben wir nun zum ersten Mal in der Geschichte von Child Aid Papua eine sehr stabile und gleichzeitig nachhaltige Internetverbindung. Letzteres weil Starlink tatsächlich auch einen positiven Einfluss auf unsere operativen Kosten zeigt und damit günstiger ist als die bisherige sehr unzuverlässige Alternative. Die schnelle und stabile Internetverbindung hat unseren Alltag nicht zur im täglichen Unterricht unheimlich vereinfacht aber macht auch die Managementtätigkeiten viel effizienter - insbesondere die Kommunikation mit unseren weltweiten Partnern und den Austausch mit dem Mutterverein in der Schweiz.
Dank Internat nun auch mehr Platz für Schulkinder von anderen Inseln
Um der grossen Nachfrage nach einer Ausbildung in der Umweltschule von Child Aid Papua gerecht zu werden und unser Angebot auch für Kinder ausserhalb von Sawinggrai zugänglich zu machen, haben wir den Bau von zusätzliche Räumlichkeiten in Auftrag gegeben. Diese dienen in erster Linie als Schlafmöglichkeiten für die Kinder, die nach der Schule nicht nach Hause gehen können. Das Internat ist nun fertiggestellt und wird in zwei Schlafsälen in Zukunft Platz bieten für 16 Knaben und 16 Mädchen, also insgesamt 32 Schlafplätze inkl. sanitäre Anlagen. Vorerst wird aber der zweite Schlafsaal noch als Klassenzimmer genutzt, um eine weitere Schulklasse zu betreiben, bis wir hoffentlich im kommenden Jahr das neue Schulgebäude Blue Ocean einweihen können. Den zusätzlichen Platz können wir kaum erwarten. Tatsächlich ist es so, dass unser Ausbildungsangebot weit über die Grenzen von Sawinggrai hinauswachsendes Interesse findet. Diese Popularität hat bittersüsse Konsequenzen: Immer mehr Eltern möchten Ihre Kinder bei uns einschreiben, was ein unheimlich schöner Vertrauensbeweis in unser Bildungskonzept ist. Je mehr Bewerbungen wir aber erhalten umso mehr Absagen müssen wir aussprechen, weil unsere Infrastruktur der Nachfrage nicht standhält. Diese Linie zu ziehen ist eine unheimlich schwierige Aufgabe.
Oceania 2.0
Zum zweiten Mal durfte Child Aid Papua nun schon das Projekt Oceania hosten. Nach der erfolgreichen ersten Durchführung im vergangenen Jahr, hatte das Tourismus Department der Regierung den Auftrag auch für dieses Jahr in Aussicht gestellt und nun Wort gehalten. Dieses Mal wurden wir nicht nur mit dem Englischtraining der Touristenguides sondern auch der Tauchguides beauftragt. 30 Besucher haben, während 3 Tage, insbesondere im praktischen Unterricht, Ihre Englischkenntnisse auf Vordermann gebracht. Das Projekt Oceania ist nicht nur ein wichtiger Leistungsausweis, es fördert auch die Zusammenarbeit mit den Behörden, welche für die Akzeptanz unseres Schulkonzepts unheimlich wichtig ist. Gleichzeitig ist es zudem ein wertvoller Zustupf in unsere Schulkasse, um den Fortbestand unserer Umweltschule zu unterstützen.
Liebe Maya, lieber Jonas, liebe Leute, die in irgendeiner Art für dieses Projekt arbeiten, ich kann mich kaum erholen und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus: Was ihr da auf die Beine gestellt habt, schlägt alles, was ich in meinem langen Leben schon erlebt, gehört und gelesen habe. Es gibt mir auch Hoffnung, dass unsere Kinder die Kurve für unsere Welt noch kriegen, weil durch euer Zusammenleben, das Miteinander, in die ganze Welt hinausgetragen wird. Unsere Schulen könnte sich von eueren Schulen ein Stück abschneiden, denn eure Kinder können sich selbst mit ihren Ideen einbringen und helfen damit die Schule zu gestalten. Solche Gemeinschaften sind kleine, aber starke Zellen, die sich wohl langsam, aber stetig und unaufhaltsam verbreiten u…